Es
ist wahrscheinlich das speziellste Rennen in der Saison und
gleichermassen berühmt und berüchtigt. Klar ist der
Strassenbelag glatt, dafür ist das Gefälle
atemberaubend. Mein Nervositätslevel ist bereits morgens
unangenehm hoch. Das Wetter sieht furchtbar aus. Die Vorhersage
lässt sich mit einem Wort zusammenfassen: Sintflut. Ein
letzter Check des Radarbilds beim Carbo-Loading im Restaurant macht
dann aber doch Hoffnung und kühn beschliesse ich
'Sommerreifen' zu fahren. In Maloja herrschen arktische Temperaturen.
Wegen des leicht nach oben verlegten Startpunkts hat es kaum Platz zum
Warmlaufen und so stehen wir mindestens eine halbe Stunde im kalten
Wind. Hilft mir jetzt auch nicht, dass ich weiss, was Windchill
bedeutet. Um mich abzulenken versuche ich Sebastian Baumgartner zu
verwirren, der mit der Kamera Stoff für seinen SIC Engadin
Film sammelt (Ich erzähle totalen Blödsinn, der aber
wie Physik klingt). Obwohl ich ja dachte, meine Muskeln wären
festgefroren, funktionieren sie dann doch ganz gut, nachdem der
Startschuss erfolgt ist. Im Handumdrehen ist man in St. Moritz und dann
heisst es allen Mut zusammennehmen und rein in die Abfahrt. Der
Erlösung den Streckenabschnitt unfallfrei absolviert zu haben,
folgt mit dem Aufstieg auf Pontresina immer ein ziemlicher
Reality-Check. Ich vertreibe mir die Zeit damit, Emmenskater zu
zählen, die schon wieder auf der Abfahrt sind, komme aber
schnell aus dem Takt. Auf der Brücke vor dem Ziel kommt es zu
einem spektakulären Zielsprint in meiner Gruppe, den Kevin mit
einem beispiellosen Spint anzieht (Joey Mantia kann da noch was
lernen). Wie immer, ist das Event aber dann nicht sofort vorbei, die
After-Race-Party im Village ist legendär. Man kann sogar
lernen Bärndütsch zu sprechen. Carole und Andrea
können das sicher bestätigen. -> Resultate |
last update: 02.07.2009