SIC Weinfelden - Der Trick mit den Nettozeiten
Es ist warm, sehr warm in Weinfelden. An die Sonne hab ich mich als Nordseebewohner ja schon gewöhnt, aber der kühlende Wind fehlt. Dennoch, das Wetter ist perfekt für ein Inline-Rennen. Gabi schraubt sich noch neue (und wahrscheinlich irre schnelle) Rollen an ihre Skates, muss aber erst die Schiene tunen, weils schleift. Währendessen wird das Rennen der Speed-Klasse bereits gestartet, aber nach kurzer Zeit begegnen wir Skatern mit hässlich zerfetzen Rennanzügen, blutenden Nasen und Schürfwunden, die man seinem schlimmsten Feind nicht wünscht. Laut äussere ich beim Umziehen meine Bedenken hinsichtlich der Strecke. Jan meint, die Strecke sei einfach, die anderen können nur nicht korrekt fahren. Angesichts der unglaublich sicheren Art, mit der Jan auf den Skates steht, beruhigt mich das nur wenig. So wie der, kann ich nicht fahren. Unser Start verzögert sich etwas, was uns die Möglichkeit gibt noch kurz mit unseren Speed-Männern zu sprechen. Die berichten, die Strecke sei nicht schwierig und so stürzen wir uns ins Getümmel der blauen Tshirts am Start. Unsere Startposition schein nicht gerade optimal, zumal Gabi 3 Reihen weiter hinten steht. Irgendwie kommen wir dann aber doch weg, zumindest Gabi findet mich schnell, Nicole gelingt die Flucht mit der ersten Spitzengruppe. Als sich das Gewusel etwas beruhigt hat, stellt sich das Rennen als sehr schön heraus. Bereits nach 10km sammeln wir die vermeintliche Favoritin ein, auf der zweiten Runde finden wir auch Nicole wieder. Jetzt wird es richtig spassig, Gabi, Nicole und ich übernehmen viel Führungsarbeit. An der Steigung greife ich an, aber fast gehts schief, weil Nicole noch einen 'Technikspezialisten' verhöhnt, der auch angreift (und ich so lachen muss). Obwohl wir eine Lücke öffnen können, werden wir von der grossen Gruppe an der Abfahrt wieder eingeholt. Es sieht also alles nach einem Zielsprint aus, ich kanns auch kaum noch erwarten. Irgendwie scheint unsere Konkurrenz auch kein rechtes Konzept zu haben, weshalb der Zielsprint gar nicht so schwer ist. Dicht gefolgt von Nicole schiesse ich an der Konkurrenz vorbei über die Ziellinie, Gabi hat anscheinend einen gemütlichen Korridor für den eigenen Sprint gefunden. Nicole beginnt sofort so sehr zu jubeln, ich meine zuerst es sei etwas passiert. Die Laune ist bestens, aber ich werde das Ergebnis wohl doch erst glauben, wenn ich die ausgedruckten Liste sehe. Man hat ja schon Pferde vor der Apotheke kotzen sehen (Säschu mit Platz 4 als Gewinner des Sprints im Engadin 2006). Auf den Ergebnislisten wird uns dann auch die schonungslose Wahrheit präsentiert. Nicole haben die 2 Meter Start-Vorsprung am Ende das Treppchen gekostet. Dafür hat Gabi aus der schlechten Startposition ein optimales Finish gemacht: Platz1! Für mich ist dennoch eines klar: Das Women Team mag zwar dieses Jahr nicht bei den Teams fahren, funktioniert aber nach wie vor erstklassig! -> Resultate -> Bilder |
last update: 01.07.2008