SIC Sursee - das einfache Rennen mit den komplizierten Stuerzen
Wetter prima, alle haben gute Laune, Thomas kann wieder Auto fahren.
Nur der Bus kann noch nicht fahren, ist doch das hintere linke Rad gar
nicht festgeschraubt. Zum Glück merken wir es und der Rest der
Fahrt verläuft problemlos. Wir treffen auch die Ausfahrt Sursee
auf Anhieb :-). In Sursee angekommen nehmen wir den üblichen Platz
an der Schule in Beschlag. Wir gehen das professionell an: Sonja und
ich besichtigen zu Fuss die ersten 500m durch Sursee, um auf
Tücken der Strecke kurz nach dem Start gefasst zu sein. Wie immer,
werde ich langsam nervös. Dauernd sind meine Sicherheitsnadeln
weg, oder der Helm, oder die Schoner. Zum Verrückt-werden. Als die
Skates (und Helm und Schoner und Sicherheitsnadeln!) angelegt sind,
nehmen wir den Zieleinlauf unter die Lupe. Wir planen eine Stelle
für den letzten Angriff um mögliche Konkurrenz hinter uns zu
lassen. Alle Kommandos sind abgesprochen, die Taktik ist klar. Also nur
noch einmal um den See? Der Plan ist gut, oder? Der Start ist hektisch,
aber diesmal sind wir sofort dabei. Ich kann direkt hinter Nicole
anschliessen, hinter mir ist Sonja. Ich sehe mich beim ersten Hick-Hack
mit den viel zu früh nach uns gestarteten Junioren kurz um, kann
Gabi aber nicht sehen. Gerade so erreiche ich die Spitzengruppe wieder
und es geht erstaunlich ruhig bis zur Unterführung nach etwa 10km.
Wie ich es erwartet habe, wird sofort danach der erste Angriff
gefahren. Ich muss Nicole in der Abfahrt mit Kurve überholen um zu
viel Durcheinander zu vermeiden. Jetzt bin ich aber vor ihr und habe
den schweren Verdacht, sie auszubremsen. Noch scheint sie aber Luft
für 2 zu haben und feuert mich bei jeden Angriff erneut an. Die
Gruppe verkleinert sich etwas, aber Nicole, Sonja und ich sind noch
dabei. Wir kommen durch Sempach, schon wieder ein Angriff. Die spinnen
da vorn, denk ich noch. Da ruft schon Thomas, ich solle dran bleiben
und gebe alles. Mein Puls ist bedrohlich hoch. Noch 2 Angriffe und
meine Beine geben auf. Nicole zieht an mir vorbei und ich sehe mit
Genugtuung, dass sie den Anschluss schafft. Sonja und ich bleiben
zurück, wir sind aber allein. Ausgerechnet jetzt pfeift der
Gegenwind am meisten. Als eine Riesen-Gruppe Bereitensportler
vorbeizieht, wird es unübersichtlich. Als auch noch Junioren
dazwischen springen kommt es zum Massensturz. Ich versuche eine Linie
zum durchfahren zu sehen, aber mehr und mehr Skater fallen,
letztendlich ist alles zu. Der Mann vor mir bekommt meine Skates zu
spüren. Kaum bin ich drüber, ist Sonja dran. Wir kommen (im
Gegensatz zu dem Mann) schnell wieder auf die Beine. Obwohl ich kaum
atmen kann (der Bordstein war doch hart auf den Rippen und der Sand
zwischen den Zähnen ist sehr trocken) versuchen wir den Anschluss
nicht zu verlieren. Meter fuer Meter schmilzt der Vorsprung der
Konkurrenz. Sollte der Plan mit Schlussprint doch noch aufgehen? Es
sieht fast so aus, aber erneut kommt eine Männergruppe von hinten.
Wir versuchen vor dem letzten Kreisverkehr vorbeizuziehen, die
Konkurrenz ist schon nah. Sie scheint uns auch nicht zu erwarten. Es
wird eng auf der Zielgeraden, zum Glück kann Sonja noch lauter
rufen als ich, wir kommen fast nicht vorbei. Ein kräftiger Schlag
auf die Trinkflasche verscheucht den letzten Mann, wir schaffen es auf
den letzten Metern. Da ist auch Gabi schon, die hatte sich ganz gut
versteckt und war grad als Backup da, als Sonja und ich den Skate-Salto
übten. Fazit: Teamrbeit geht auf, trotz Sturz. |
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